1827 | Tafelklavier J. Broadwood and Sons, London #36232
Identifikation: eingelassenes Schild im Vorstecker, Höhe 40 mm (im Bereich des Wortes "Patent" 55 mm), Breite 160 mm. In Tusche: "Patent / John Broadwood & Sons / Makers to his Majesty & the Princesses / Great Pulteney Street. Golden Square / London". Je ein durchbrochenes, mit Stoff hinterlegtes Messinggitter (liegende Rauten mit floralen Ergänzungen) links und rechts vom ornamental umrankten Schild, 87 mm hoch, 157 mm breit.
Tastenraum an den Ecken nach innen gerundet bis auf links und rechts außen jeweils 77 mm sichtbare Untertastenlänge. Bassbereich: F1 bis H1; Diskantbereich: c4 bis f4
Seriennummer an der hinteren Korpuswand auf dem rechten Ende des Stimmstocks, handschriftlich in Tusche: "36232".
Maße: Höhe gesamt: 880 mm; sichtbare Korpushöhe: 295 mm; Tiefe 708 mm; Breite 1760 mm.
dreifach geteilter Deckel. Hinterer Deckel einteilig, 520 mm tief, mit drei Scharnieren an der 32 mm starken Korpusrückwand befestigt. Vorderer Deckel 188 mm tief, zweiteilig; linker Teil 1245 mm breit, mit vier Scharnieren am hinteren Deckel befestigt; rechter Teil 515 mm breit, mit drei Scharnieren am hinteren Deckel befestigt; die beiden vorderen Deckelteile sind zueinander auf Gehrung geschnitten, so dass sich der rechte Teil nur so weit öffnen lässt, wie der linke Teil geöffnet ist. Am linken Deckelteil hängt der vordere Klaviaturraumdeckel mit drei Scharnieren an. Der vordere Tastendeckel ist 1013 mm breit und 193 mm hoch.
vier ballusterförmige, gedrechselte Beine aus Holz, mit Holzgewinden im Korpus eingeschraubt, je mit Messingrollen an den Enden.
Der Deckel lässt sich mit zwei Deckelstützen aufstellen. Die erste Deckelstütze befindet sich an der Innenseite der rechten Korpuswand. Die zweite Deckelstütze ist eine Verlängerung des klappbaren Notenpultes: Die rechte der drei senkrechten Leisten des Notenpultes hat Überlänge und fungiert als Deckelstütze. Es befindet sich keine Deckelstütze links im Instrument, da diese mit der fehlenden Abdeckung oberhalb der Spielmechanik (bis zur Spreize) kollidiert hätte.
Mit Deckel versehenes Werkzeugfach vorne links im Instrument, zwischen Klaviaturraum und linker Seitenwand; oben rechts im Instrument mit Stoff hinterlegte Laubsägearbeit.
Technik Ambitus : F1 f4 = 6 Oktaven = 73 Tasten
weiße Untertasten, belegt mit Elfenbein (zweiteilig, je Vorder-/Hintertaste); vordere Untertaste 44 mm, gesamte Untertaste 129 mm lang; schwarze Obertasten aus Ebenholz; Obertasten 80 mm lang;
Stichmaß = 490 mm
englische Stoßmechanik mit einfacher Auslösung ("double action").
durchgängig zweichöriger Bezug; F1 bis B1 Eisen umsponnen; H1 bis As Messing blank (bei As zugleich Ende des Bassstegs); ab A Diskantsteg, Eisen blank. Der Diskantsteg verschwenkt von f2 nach fis2 (unterhalb der eisernen Spreitze) zu einer größeren Saitenlänge für den hohen Diskant
Dämpfung F1 bis h2, c3 bis f4 ungedämpft.
hinterstimmig (originale Stimmwirbel mit rechteckigen Köpfen); Wirbelfeld geteilt durch Stahlspreize bei f2/fis2; weitere drei Holzspreizen im Diskant auf der Ebene des Resonanzbodens bei f2/fis2, es3/e3 und b3/h3. Rechts, oberhalb des Resonanzbodens, gusseiserne Anhangplatte mit vier Schalllöchern rechts oben, schwarz grundiert, goldfarben marmoriert/geädert.
1 hölzernes Pedal: Säule mit im Zentrum der Säule geführter Stange; Dämpfungsaushebung, mit linkem Fuß zu betätigen.
Provenienz: Erwerb 2008 im unrestaurierten, voll spielbaren Zustand im Münsterland (die Voreigentümerin hatte das Instrument im Rahmen eines Umzugs aus Schottland mitgebracht).
Literatur:
- Michael Cole: Broadwood Square Pianos. Their Historical Context, and Technical Development, Cheltenham 2005.