I060
1925 (?) | Stumme Koffer-Klaviatur Eduard Seiler (Liegnitz)
Beschreibung:
- augenscheinlich aus Serienfertigung (bis auf kleine Details identisch mit nachstehendem Instrument); Gehäuse vollständig aus Holz.
- Schild im Inneren des Deckels: "ED.[UARD] SEILER / Pianofortefabrik GmbH LIEGNITZ, Wilhelmstraße 17/19" (Die Adresse Wilhelmstraße 17/19 war von 1912 bis zur Vertreibung des Unternehmens aus Liegnitz 1945 gültig.)
- Ausbildung als abschließbarer Koffer mit ledernem Tragegriff.
- Der geöffnete Deckel wird zum Notenpult, die Noten ruhen auf einer geriffelten Leiste hinter dem Tastenfeld.
- Gewicht 7,8 kg
- Umfang 4 Oktaven C bis c3
- Kunststofftasten mit primitiven Federn als Anschlags-Widerstand ("E-Orgel-Spielgefühl").
- Maße (geschlossen, in Spiel-Lage): B 767 mm, H 103 mm, T 245 mm
Literatur:
- Jens Witter: Das Klavierlexikon. Namen und Fabrikate, 2. Ausgabe: Verlag Michael Kircheis, Schillingsfürst 2000, S. 110 (Sp. 4) u. S. 832 (Sp. 3)
- Mainpost vom 03.09.2008: "Die Zukunft der Kitzinger Traditionsfirma Piano Seiler, die im Juli Insolvenz anmelden musste, ist weiter in der Schwebe. [...] Dem Sturz in die Pleite waren nach bisherigen Informationen „massive Auftragsrückgänge gegenüber dem Vorjahr“ vorausgegangen, die eine normale Weiterführung unmöglich machten. Konsequenz war der Insolvenzantrag im Juli. Schon zuvor war es zu Gerüchten über eine mögliche finanzielle Schieflage gekommen. Mit ein Grund dafür war das Seiler-Klavierfestival, das 2005 zuletzt mit virtuoser Musik glänzte und dann sang- und klanglos in der Versenkung verschwand. / Daten und Fakten / Seiler Pianofortefabrik 1849 war die Firma in Liegnitz (heute Polen) gegründet worden. Mitte der 1920er Jahre war Seiler mit 430 Beschäftigten die größte Pianofortefabrik Ostdeutschlands. Nach dem Verlust der Firma nach dem Krieg wagte Steffen Seiler 1945 den Neuanfang und produzierte ab 1961 in Kitzingen, bis hin zu Konzertflügeln der Meisterklasse.""Wie die Zeitung Mainpost in ihrer Ausgabe vom 30.10.2008 meldet, hat der koreanische Konzern Samick die Pianofortefabrik Ed. Seiler übernommen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters Bruno Fraas werden die ca. 40 Mitarbeiter aus der Produktion weiter beschäftigt. Die seit Juli ruhende Produktion soll Anfang November wieder anlaufen. Nicht übernommen werden laut Insolvenzverwalter 4 Mitarbeiter aus dem Vertrieb, den Samick selbst organisieren will und drei Mitarbeiter aus der Verwaltung. Die neue Firma heißt nunmehr Seiler Pianofortefabrik GmbH und wird an den beiden Kitzinger Standorten Schwarzacher Straße und Goldberggebiet Klaviere und Flügel produzieren. Ob und in welchem Umfang die Produktionspalette erweitert wird, ist derzeit nicht bekannt. Laut Mainpost ist die Familie Seiler an der neuen Firma nicht mehr beteiligt."